Simone Meier: “Die Entflammten”

Rezension von Christiane Hoffmeister in der Kategorie Buchtipps

Buchcover Simone Meier "Die Entflammten"

Wer “Zauber der Stille” von Florian Illies gelesen hat, der wird auch dieses Buch lesen. So wollen wir gar nicht erst anfangen, wir sind kein Algorithmus.
Natürlich, in “Die Entflammten” geht es irgendwie auch um einen berühmten Künstler, aber das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Eigentlich geht in Simone Meiers Roman um Jo van Gogh-Bonger, die Frau von Theo van Gogh. Theo, der sich leidenschaftlich um seinen selbstzerstörerischen Bruder Vincent kümmert, ihn bis zum Ende finanziell unterstützt. Beide Brüder sterben früh und von erfolgreicher Karriere kann keine Rede sein. Aber wie gesagt, es geht in diesem Buch um Jo. Sie war es, die dafür gesorgt hat, dass wir die Bilder von Vincent van Gogh sehen können und sie nicht in Vergessenheit geraten sind. Mit all ihrer Leidenschaft hat sie sich für diese Bilder eingesetzt. Stellen Sie sich vor, sie hätte es nicht getan. Was wäre uns allen entgangen.
Über 100 Jahre später entdeckt auch die Kunsthistorikerin Gina diese Frau und beginnt sich für ihr Leben zu interessieren. Geradezu besessen erforscht sie das Leben von Jo, Theo und Vincent, die es ohne einander nicht so gegeben hätte. Aber es geht nicht nur um die van Goghs, es geht auch um Ginas eigene Familie. Die gescheiterte Ehe ihrer Eltern und insbesondere um den Vater, der nach seinem ersten Erfolgsroman, an dem zweiten Buch geradezu verzweifelt. Und um die große Frage, was braucht es, um so erfolgreich zu sein? Genialität, Selbstaufgabe, Wahnsinn?
Zwei Frauen, getrennt durch mehr als ein Jahrhundert, vereint in ihrer Leidenschaft.

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