Satoshi Yagisawa: Die Tage in der Buchhandlung Morisaki

Rezension von Janina Buschmann in der Kategorie Buchtipps

Das Leben der 25-jährigen Takako gerät urplötzlich aus den Fugen. Freund weg, Job weg, Wohnung weg. Was bleibt, ist der Vorschlag ihres Onkels, den sie seit Jahren nicht gesehen hat: Über seinem Antiquariat einziehen und dafür ein wenig in der Buchhandlung aushelfen. Eigentlich nicht gerade Takakos Traum – mit Büchern hat sie nämlich eigentlich nichts am Hut – aber mangels Alternativen willigt sie schließlich doch ein. Sie zieht also in die winzige Wohnung über der Buchhandlung Morisaki. Hier kann sie sich vor der Welt, ihren Problemen und vor allem ihrem Leben verstecken. Wie viele Buchhandlungen im Viertel Jinbocho hat sich Takakos Onkel auf gebrauchte Bücher und einen bestimmten Themenbereich spezialisiert. Im Antiquariat gibt es also viele alte Bücher- und wenig zu tun. Also beginnt Takako aus Langeweile doch zu Lesen-und verliebt sich unversehens in Bücher. Bald schließt sie nicht nur die schrulligen Stammkunden und ihren liebenswerten Onkel ins Herz, sondern auch das ganze Viertel mit all seinen einzigartigen Bewohnern. Und langsam, aber sicher, findet sie nach und nach ins Leben zurück.

Ein ganz und gar charmantes, warmherziges Buch über die Kraft des Lesens und der Bücher. Satoshi Yagisawa erzählt typisch japanisch: detailverliebt und in klaren, unschnörkeligen Sätzen. Er hat einen Blick für die kleinen, einfachen Dinge des Lebens, die doch so viel Freude bereiten können: Eine gute Tasse Kaffee, zufällige Begegnungen mit Fremden, ein spannendes Buch. Ein wirklich toller Schmöker für alle, die Bücher nicht nur lesen sondern das Lesen zelebrieren.

Aus dem Japanischen übersetzt von Ute Enders.

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