Maxim Leo: „Wir werden jung sein“

Rezension von Christiane Hoffmeister in der Kategorie Buchtipps

Buchcover

„Wir werden jung sein“. Klingt das nicht auf den ersten Blick ganz wunderbar? Keinen Rücken, kein Knie, keine Brille, kein Hörgerät und nachts nicht hoch. Für Jakob, Wenger, Jenny und Verena, die vier Protagonistinnen des Romans, wird das zur Realität und endet letztendlich in einem Alptraum. Auf den ersten Blick haben die Vier nichts gemeinsam. Sie sind unterschiedlich alt, sie sind in anderen Lebenssituationen, aber, sie haben alle ein krankes Herz und nehmen an einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité teil. Nach Verabreichung des Medikaments, stellen sich die ersten Erfolge ein. Den vier Probanden geht es merklich besser. Verena schwimmt plötzlich wieder Weltrekorde, Jenny wird endlich schwanger, und Firmenpatriarch Wenger ist doch nicht zu alt, um seine Firma weiterzuführen. Für Jakob läuft es nicht ganz so gut, denn er ist plötzlich zu jung für den ersten Sex. Martin Mosländer, der Leiter der Studie, stellt fest, sein Medikament zur Reprogrammierung von Herzmuskelzellen hat eine spektakuläre Nebenwirkung. Das Altern wird nicht nur aufgehalten, nein, sie werden alle wieder jünger.
Ist das nicht das, was eine ganze Industrie und das Internet für erstrebenswert erklärt. Schon Alphaville sang 1984 „Forever young, I want to be forever young“.
Aber ist es das wirklich?. Der Autor Maxim Leo hinterfragt diese Aussage in seinem wirklich amüsanten Roman. Denn was sind die Folgen? Überbevölkerung, Hungersnöte. Wer bekommt das Medikament? Alle, die Reichen und Schönen, oder nur die Kranken?
Aber kein Alzheimer, keine Krankheiten, ewige Jugend. Ein Traum.
Eine spannende Frage, die Maxim Leo hier aufwirft, über die man durchaus nachdenken kann. Vielleicht sogar muss, denn so utopisch ist das Szenario nicht.

 

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