Selbstronisch, ehrlich, unter die Haut gehend.
Katharina ist Ende dreißig und hat das Gefühl, alles verkehrt gemacht zu haben. Irgendwie hat sie die Ausfahrt des Lebens Richtung Mann, Kinder und Familie verpasst, obwohl das doch immer heimlich ihr Traum war. Es hat nur irgendwie nie so richtig gepasst… Als sie dann beim Frauenarzt plötzlich erfährt, dass sie nicht mehr schwanger werden kann, bricht für sie ein bisschen die Welt zusammen. Ein bisschen sehr. Um nicht nur noch im Depressionsloch zuhause zu sitzen, nimmt sie kurzerhand eine Stelle in der Seniorenresidenz Sonnenhang an. Und sucht nochmal nach einem neuen Weg im Leben, was gar nicht so einfach ist.
„Sonnenhang“ ist einfach ein richtig tolles Buch. Kathrin Weßling findet einen knallharten, witzigen und ehrlichen Ton, der einem so richtig unter die Haut geht. Mal ist das zum Lachen und mal zum Heulen, es geht mal bergauf und mal bergab, wie im echten Leben eben auch. Ganz ohne Kitsch, modern und ungeschönt erzählt Kathrin Weßling Katharinas Geschichte, bei der man so richtig mit der Protagonistin mitfühlt. Dabei ist sie nicht immer sympathisch, nicht immer perfekt, trifft nicht immer die richtigen Entscheidungen-und genau das macht sie so real und liebenswürdig. Man fühlt sich am Ende des Buches ein wenig, als würde man sich von einer guten Freundin verabschieden. Und das muss ja wohl was heißen.