Elsa Koester: Im Land der Wölfe”

Rezension von Christiane Hoffmeister in der Kategorie Buchtipps

Buchcover Elsa Koester: Im Land der Wölfe"

Aktueller geht es kaum.

Elsa Koester versucht mit ihrem Buch “Im Lande der Wölfe”, eine Erklärung dafür zu finden, warum sich rechtes Gedankengut im Osten durchsetzt. Wie gesagt, nur ein Versuch.
Nana lebt in Berlin, ihr Leben ist ein wenig aus den Fugen geraten. Sie zieht nach Grenzlitz, ein fiktiver Ort in Osten, um dort die Zukunfstgrüne Politikerin Katja Stötzel, zu coachen und sie zur Oberbürgermeisterin zu machen. Wir sind also mitten im Wahlkampf. In ihrer eigenen Blase stößt sie auf Ablehnung. Sie ist nur eine Frau aus der Großstadt, die von den Belangen und Sorgen der Grenzlitzer nichts versteht. Ausgerechnet von Falk Schloßer, einem Mitglied der blauen Partei, fühlt sie sich wahrgenommen. Für sie völlig unverständlich, denn er symbolisiert alles, was sie komplett ablehnt. Seine Sympathie für die Wehrmacht, seine Feindlichkeit gegenüber Geflüchteten, seine offensichtliche Gewaltbereitschaft. Dennoch beginnen die beiden, einander zuzuhören, und eine unerwartete Nähe entsteht.
Es gibt einen langen Monolog in diesem Buch, in dem Falk so alles auspackt, was ihn an der Politik in Berlin und an Nanas “Lalaland-Alltag” so stört. Sein Einsatz in Afghanistan, seine Erfahrungen im Krieg. Seine Sorge um seine kleine Tochter, seine eigene Kindheit. Es kommt alles auf den Tisch. Das macht es nicht besser und beschönigt auch nichts, aber es zeigt auch den Menschen Falk, mit seiner eigenen Biografie.
Vielleicht ist das der Ansatz der Suche, vielleicht eine Spur von Erklärung. Ich kann es nicht besser ausdrücken, lesen Sie es einfach mal.

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