Anne Köhler: Nicht aus der Welt

Rezension von Christiane Hoffmeister in der Kategorie Buchtipps

Einfach mal abtauchen und raus.

Wer wünscht sich das nicht so ab und an. Nicht mehr die Wünsche und Erwartungen anderer Menschen erfüllen müssen. Ob privater oder auch beruflicher Art, ganz egal, wir wollen manchmal einfach nichts mehr davon hören. Gerade in den letzten Jahren sind viele Menschen an der völligen Überforderung gescheitert. Anne Köhler behandelt dieses Thema in ihrem neuen Buch auf eine deutliche, aber auch sehr humorvolle, manchmal schon skurrile Art und Weise. Da ist Hempel, der schon mit diesem Nachnamen geschlagen ist und dazu noch eine Mutter hat, deren Erwartungen er nie erfüllen kann. Er ist kein Mädchen und auch kein großer Künstler geworden. Er ist der ewige Student, der vor lauter unerfüllten Ansprüchen an ihn, gar nicht mehr weiß, was er eigentlich selbst will. Als er sich in Elfie verliebt, die nur so übersprudelt vor lauter Wünschen und Träumen und die Hempel nach seinem größten Traum fragt, muss er sich etwas ausdenken. Denn verlieren möchte er seine Liebe keinesfalls.
Oder Friederike, die erfolgreiche Professorin, die mit 40 schwanger wird. Glücklich und zufrieden soll sie sein, die Frau, die doch alles hat. Sie selbst wünscht sich nur, einfach mal aus diesem Leben auszusteigen.
Zum Glück gibt es Valentin, Architekt und auch Hotelbesitzer. Ein Hotel, das mitten in Berlin liegt, aber von außen nicht sichtbar ist. Das fast mehr ein Labyrinth ist, in dem man sich verlieren kann und sicher vor der Welt da draußen ist. Wenn da nicht, genau so einfach ist es natürlich nicht. Aber der Gedanke, einfach mal den Schlüssel zu einer Auszeit zu bekommen, der ist einfach ganz wunderbar.

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