Willie Somerset Maugham steckt in einer tiefen Schreibkrise. Um neue Inspiration zu finden und sich ein wenig zu erholen, besucht er seinen alten Freund Robert und dessen Ehefrau Lesley in deren Haus in Penang, Malaysia. Das Jahr: 1921. Mit Willie und seinem Sekretär Gerald kommt wieder etwas Schwung in das Leben von Robert und Lesley – aber die Ankunft des Autors setzt auch etwas in Gang, dass sich immer schwerer kontrollieren lässt. Geheimnisse drängen an die Oberfläche, und mit zunehmender Vertrautheit offenbaren Lesley und Willie einander nach und nach Geheimnisse, die sie sonst mit niemandem teilen können. Immer mehr tritt zutage, wie gefangen sie beide in den Konventionen ihrer Zeit sind – und wie wenig sie die Macht haben, sich aus ihnen zu befreien.
„Das Haus der Türen“ ist ein durch und durch verzauberndes Buch. Man wird stetig und leise hineingesogen in diese Geschichte von Liebe, Verrat und Machtlosigkeit – alles vor der malerischen Kulisse Penangs. Die schönen Fassaden bekommen hier nach und nach Risse, und langsam, aber sicher arbeiten wir uns durch die Schichten und Geschichten der Figuren vor zu ihrem Kern. Tan Twan Eng findet dafür eine ganz wunderbar seidige Sprache, mal melancholisch, dann wieder leise glücklich. „Das Haus der Türen“ entwickelt dadurch einen ganz eigenen Zauber, der sich nur schwer beschreiben lässt und dem man sich kaum entziehen kann, wenn man einmal in die Geschichte eingetaucht ist.