Ocean Vuong: Der Kaiser der Freude

Rezension von Janina Buschmann in der Kategorie Buchtipps

Buchcover Der Kaiser der Freude mit Link zur Buchrezension

Ein sprachliches Fest, herzzerreißend traurig und gleichzeitig hoffnungsvoll menschlich.

Der junge Hai steht auf einer Brücke und will springen. Doch dann weht der Wind die Wäsche einer alten Dame in den Fluss, und im Affekt ruft Hai ihr eine Warnung zu. Die alte Dame heißt Grazina- und nun hat sie ihn natürlich gesehen. Energisch bittet sie ihn auf sicherem Wege hinunter und zu sich ins Haus. So entsteht kurzer Hand eine ungewöhnliche WG – denn Grazina leidet an Demenz und braucht jemanden, der ihr im Alltag zur Hand geht.Und da Hai nunmal nirgendwo anders hin kann und auch nicht weiß, wie es überhaupt weitergehen soll, stimmt er spontan zu und zieht in ihr heruntergekommenes kleines Haus ein. Wie sich diese Beziehung entwickelt und welche Familie Hai obendrein in seinem Job in einem lokalen Fast Food-Restaurant gewinnt – davon erzählt Ocean Vuong sprachlich grandios, einfühlsam und gleichzeitig brutal ehrlich.

Schon Ocean Vuongs erster Roman: „Auf Erden sind wir kurz grandios“ hat mich begeistert wie kaum ein anderes Buch. Wenn ich es im Laden empfehle, sage ich immer: Es ist sprachlich das schönste Buch, was ich je gelesen habe. Und genauso gerne empfehle ich jetzt seinen neuen Roman, „Der Kaiser der Freude“. Ein wirklich tolles Buch, das ungeschönt und mit großer Liebe von den Menschen in einer amerikanischen Kleinstadt erzählt, die von der Gesellschaft vergessen wurden.

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