Und plötzlich bist du wer…
Und damit hättest Du gar nicht gerechnet. Zumindest Michael Hartung rechnet nicht damit. Er ist der Besitzer einer Videothek in Berlin, die, man vermutet es schon, nicht gerade rentabel läuft. Nur Michael zeichnet sich nicht unbedingt durch Aktionismus aus und neue Technologie, das liegt ihm auch nicht. So läuft also alles so seinen Gang, bis ein Journalist aus Hamburg seinen Laden betritt. Alexander Landmann müsste mal wieder einen richtig großen Knaller liefern und den wittert er, als er in den Stasi-Akten von Michael Hartung wühlt. Dieser soll 1983 als Stellwerkmeister am Bahnhof Friedrichstraße eine Weiche der S-Bahn so manipuliert haben, dass 127 Fahrgäste in die Freiheit nach West-Berlin fahren konnten. Was für eine Story und das zum 30jährigen Jubiläums des Mauerfalls. Es gibt nur einen Haken, Hartung hat das nie geplant, es war mehr ein dummer Zufall. Die angebliche Folter in Hohenschönhausen hat es nicht gegeben und er ist ganz bestimmt nicht der “ostdeutsche Oskar Schindler”. Aber was soll’s, Hartung braucht das Geld und Landmann seine Story. So nimmt die Geschichte ihren Lauf. Plötzlich ist Hartung ein Held. Es gibt Interviews, Fernsehauftritte, eine Verfilmung ist geplant und die änfänglichen Skrupel, sie schwinden. Doch dann taucht Paula auf. 1983 war sie noch ein Kind und saß in der S-Bahn, der ganz ungeplant in den Westen fuhr. Sie ahnen es, Hartung und Paula verlieben sich. Wir wisssen es alle, Liebe und Lügen, das verträgt sich einfach nicht. Aber wie soll Hartung aus dieser Nummer rauskommen? Das verrate ich Ihnen hier nicht. Was ich aber sagen kann, das ist beste Unterhaltung, mit ganz viel spitzfindiger Ironie. Lassen Sie sich ruhig mal von Maxim Leo so richtig auf die Schippe nehmen, es lohnt sich.
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