Mascha Unterlehberg: „Wenn wir lächeln“

Rezension von Janina Buschmann in der Kategorie Buchtipps

Buchcover Wenn wir lächeln

Jara und Anto lernen sich beim Fussballspielen kennen. Und sie merken sofort, da ist eine Verbindung zwischen Ihnen. In den 2000ern gehen sie zusammen durch die Pubertät, teilen Klamotten, Lipgloss und Gewaltfantasien. Sie ziehen durch die Straßen, hängen auf Tischtennisplatten oder zu Hause vorm Fernseher ab, sind Schwestern und beste Freundinnen. Sie haben alles im Griff, wissen immer Rat, bis auf einmal alles aus dem Ruder läuft und nichts mehr so ist wie vorher.

„Wenn wir lächeln“ liest sich wie im Rausch, ist aufgeladen mit Emotionen, allen voran Wut. Wut über Ungerechtigkeit, über Jungs, die sich benehmen wie die letzten Vollhorste und auch noch meinen, im Recht zu sein und Männer, die 14 Jährigen hinterhergeiern und denken das wär normal. Wer sowas gelesen hat wie „Die Wut, die bleibt“ der findet sich hier direkt wieder. „Wenn wir lächeln“ hat jede Menge Female Rage, hat ganz viel brodelnden Hass auf das Patriarchat und ist definitiv kein Friede-Freude-Eierkuchen Coming-of-Age Schmöker. Man fliegt nur so durch die Seiten, von Szene zu Szene durch die Geschichte dieser jungen Freundschaft, die mit wenig Worten ganz viel erzählt. Ein toller Debüt Roman.

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