Joachim Meyerhoff: „Man kann auch in die Höhe fallen“

Rezension von Christiane Hoffmeister in der Kategorie Buchtipps

Buchcover Joachim Meyerhoff Man kann auch in die Höhe fallen

Hier schreibt ein echtes Fangirl.

Ob die Theaterstücke oder die Bücher, ich liebe alles, was Joachim Meyerhoff vollbringt. (Ich gestehe, „Die Zweisamkeit der Einzelgänger“ hat mich nicht überzeugt“). So ist es jedenfalls kein Wunder, dass ich mir die Lesung im Schauspielhaus in Hamburg nicht habe entgehen lassen. Da wurde viel gelacht, was mich gewundert hat. So lustig ist „Man kann auch in die Höhe fallen“ nicht. Meyerhoff zieht von Wien nach Berlin, um die Folgen seines Schlaganfalls „mit Optimismus und Schwung beiseitezufegen“. Doch das gelingt ihm nicht. Er kann nicht schreiben, er kann nicht lesen, bricht in Tränen aus, wird aggressiv. Und wenn er schreibt, dass er das Sitzmöbel mit sich selbst überbacken hat, weil er einfach vom Sofa nicht mehr hochkommt und schon mit ihm verschmolzen ist, dann mag das lustig klingen, ist es aber nicht. Eine Auszeit muss her, und so fährt er für mehrere Wochen zu seiner Mutter aufs Land. In Ihrer Obhut beginnt er, an Geist und Seele zu gesunden. Sie fragt nicht, sie lässt ihn sein. Sie überhäuft ihn mit Gartenarbeit und springt kurzerhand ein, wenn er es nicht schafft, sein Buch vor Publikum zu lesen. Diese Passagen sind wahrlich eine wunderschöne Liebeserklärung an seine „Mama“. Ganz langsam findet er wieder Kraft und beginnt an dem Text „Scham und Bühne“ zu schreiben. Wunderbare Anekdoten aus seinem Theaterleben fließen in diesen Roman ein, bei denen man dann wirklich herzlich lachen kann.
Ich kann ihm und uns nur wünschen, dass er wieder vom Sofa aufsteht und weiterhin so wunderbare Bücher schreibt.

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