David Park: Reise durch ein fremdes Land

Rezension von Janina Buschmann in der Kategorie Buchtipps

Eine Reise durch eine Landschaft voller Erinnerungen.

Es ist kurz vor Weihnachten, ein Schneesturm hat den Verkehr im Land quasi zum Erliegen gebracht.
Tom ist alleine mit dem Auto unterwegs, um seinen kranken Sohn noch vor Weihnachten irgendwie nach Hause zu bekommen. Auf der Fahrt durch eine schier unendliche, weiße Landschaft holen Tom die Erinnerungen ein. Er lässt die letzten Jahre Revue passieren und denkt dabei nach über seine Rolle als Mann, Ehemann und vor allem über seine Rolle als Vater. Er denkt an seinen verlorenen Sohn Daniel; an einen Verlust, der kaum zu begreifen ist und der ihn und seine Familie nicht loslassen will.

David Park zeichnet feinfühlig und ehrlich das Porträt eines Mannes, der gebeutelt ist von seinem eigenen Schicksal. Mit einem klaren Blick auf das Gefühlsleben seiner Figuren beschreibt er eine Vater-Sohn Beziehung, die zwar liebevoll, aber doch immer wieder geprägt ist von Unverständnis und der Unfähigkeit beider, aufeinander zuzugehen und miteinander zu sprechen. Eingerahmt werden Toms Gedanken und Erinnerungen von den Landschaften und Menschen, denen er auf seiner Reise begegnet. Toms Geschichte hat mich gerührt, gefesselt und nachdenklich gemacht. Ein kleines, aber feines Buch voller Melancholie, das die Farbe Weiß so facettenreich erscheinen lässt wie den schönsten Abendhimmel.

Übersetzt von Michaela Grabinger

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