Der Debütroman von Claudia Schumacher ist eine absolute Wucht: Ungeschönt und direkt erzählt sie die Geschichte der 17-Jährigen Juli, die in einer Vorzeigefamilie aufwächst. Der Vater ist erfolgreicher Anwalt, die Kinder sind in der Schule und im Sport immer die Besten. Doch der Schein trügt: Hinter der glänzenden Fassade steht ein gewalttätiger Vater, der seine Familie aufs übelste trietzt, beschimpft und regelmäßig auf sie einschlägt. Die Mutter kommt nicht von diesem Vater weg; nach jeder Attacke besänftigt sie die Kinder mit leeren Worten und Geschenken, wenn sie das Geschehene nicht sogar komplett leugnet. Was das mit Juli macht und wie diese Gewalt ihr Leben und ihre Beziehungen zu anderen Menschen bestimmt, das beschreibt Claudia Schumacher mit ungeheurer Durchschlagskraft. Juli kann der Gewalt nie entkommen, sie ist immer da: In ihrem Alltag, ihren Beziehungen zu anderen Menschen, in ihren eigenen Gedanken. Über drei Lebensabschnitte begleiten wir sie, erfahren die tiefsten Abgründe, die sie durchwandern muss. Und fragen uns mit ihr: Wie kann so etwas direkt vor den Augen der Gesellschaft passieren?
Liebe ist gewaltig ist kein schönes Buch, aber ein wichtiges: Ohne Schnörkel und brutal ehrlich erzählt uns Juli ihre Geschichte. Dieser Roman hat mich erschüttert, bewegt und gehört jetzt schon zu meinen Jahreshighlights. Unbedingt lesen!
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