Fiktion oder fast schon Wirklichkeit?
Bird, ein zwölfjähriger Junge, lebt mit seinem Vater in Cambridge, in einem heruntergekommenen Studentenwohnheim. Früher, da gab es ein schönes Haus, der Vater hat an der Uni von Harvard Linguistik unterrichtet und seine Mutter Miriam Miu war bei ihnen. Vor drei Jahren ist Birds Mutter spurlos verschwunden und er weiß nicht warum. Warum ist sein Leben so anders geworden und warum hat seine Mutter ihn ohne ein Wort verlassen?
In Amerika herrscht PACT ((Preserving American Culture und Tradition). Ein Gesetz, das die Regierung eingeführt hat, um die große “Krise” zu überwinden. Gegen Inflation, Arbeitslosigkeit, Gewalt und Ausschreitungen musste vorgegangen werden. Und da hilft nur dieses Gesetz, das die Schuldigen, ganz klar im Fokus hat und benennt. China und alles asiatische ist verantwortlich für die Misere. Die Gefahr aus dem Osten. So keimen Rassismus, Denunziantentum und Angst in dieser Gesellschaft auf. Alles, was sich vermeintlich gegen die amerikanische Kultur richtet, wird unterdrückt. Kinder, deren Eltern nicht linientreu sind, werden entführt und an andere Familien übergeben. Auch Miriam geriet ins Visier der Regierung. “Unsre verschwundenen Herzen” eine Zeile in einem ihrer Gedichte, wird zur Parole der Regierungsgegner. Um Bird zu schützen, floh sie und ging in den Untergrund. Von all dem ahnt Bird nichts, bis er eine Karte erhält, die Erinnerungen weckt und ihn auf die Spur seiner Mutter bringt.
Sicher, das ist Fiktion und dystopisch. Aber so ganz unvorstellbar ist das letztendlich alles nicht.
Übersetzt von Brigitte Jakobeit
Celeste Ng: Unsre verschwunden Herzen in unserem Shop aufrufen