Anthony Doerr: Wolkenkuckucksland

Rezension von Rina Schölzel in der Kategorie Buchtipps

Ein Buch über die Bedeutung von Büchern.

Dieser Roman ist komplex. Auf drei Zeitebenen werden fünf Geschichten erzählt, die alle durch ein einziges Buch miteinander verknüpft werden. Ausgangspunkt des neuen Romans des Pulitzerpreisträgers ist eine griechische Schrift über einen Mann, der so gerne ein Vogel wäre, um nach Wolkenkuckucksland zu fliegen, dem schönsten Paradies, das man sich vorstellen kann. Alle Protagonisten in Doerrs Buch kommen in Berührung mit dieser alten Geschichte und in allen stößt sie eine Veränderung an. Der Leser selbst erfährt die griechische Geschichte nur nach und nach, denn laut Doerr sind nicht alle Schrifttafeln erhalten und der Inhalt wird immer mal wieder in Zwischenkapiteln abgedruckt. So liest man eine Geschichte in einer Geschichte von fünf Jugendlichen, zwischen dem 15. Jahrhundert und der fernen Zukunft. Und am Ende? Ist vieles anders, als es scheint.
Der Autor lässt alle diese Geschichten anders enden, als man es erwartet.
Für mich war der Weg das Ziel, ich habe jede Seite genossen. Dieser großartige Geschichtenerzähler hat mich wieder begeistert und so oft gefangen genommen. Doerr erschafft ganze Welten in meinem Kopf und ich tauche schon nach dem ersten Satz darin ab. Es erfordert ein wenig Durchhaltevermögen, den Überblick zu behalten. Denn nicht nur erschafft er drei Zeitebenen, sondern springt innerhalb dieser auch noch vor und zurück. Wo da der Zusammenhang ist und was das alles mit der griechischen Schrift auf sich hat.. Das erschließt sich nach und nach und war mir alle Mühe wert.

Übersetzt von Werner Löcher-Lawrence

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